Sjögren-Syndrom

Klinik für Nephrologie und Rheumatologie

Das Sjögren-Syndrom ist die häufigste Erkrankung aus der Gruppe der Kollagenosen. Betroffen sind v.a. Frauen (w : m = 9 : 1) im mittleren Lebensalter.

Symptome

Leitsymptom ist die sog. Sicca-Syndrom, das durch eine Trockenheit von Augen (Xerophthalmie) und Mund (Xerostomie) gekennzeichnet ist. Ursache ist eine autoimmunologisch vermittelte Zerstörung des Drüsengeweses (v.a. Tränen- und Speicheldrüsen). Viele Patient*innen leiden zusätzlich an einer anhaltenden Müdigkeit (Fatigue) sowie Gelenk- und Muskelschmerzen. Eine Beteiligung der inneren Organe (Niere, Lunge, Gastrointestinaltrakt, Leber und peripheres Nervensystem) und des Gefäßsystems (sekundäre Vaskulitis) ist möglich. Im Verlauf muss das ca. 16-fach erhöhte Lymphomrisiko („Lymphdrüsenkrebs“) beachtet werden.

Im Labor ist das Sjögren-Syndrom durch die Anwesenheit antinukleärer Antikörper (ANA) charakterisiert, die sich gegen bestimmte Zielstrukturen im Zellkern (SSA- und SSB-Antikörper) richten.

Therapie

Die Therapie des Sicca-Syndroms erfolgt symptomatisch, u.a. mit Tränenersatzmitteln und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Bei unzureichender Wirkung kann eine Therapie mit Cholinergika (z.B. Pilocarpin) zur Steigerung der Tränen- und Speichelsekretion versucht werden. Konventionelle DMARDs wie Antimalariamittel und MTX haben einen guten Effekt auf Arthralgien, Myalgien und Fatigue. Ein organbedrohender Befall von Nieren, Lunge oder Gefäßsystem erfordert eine aktivitätsadaptierte immunsuppressive Therapie mit Glukokortikosteroiden („Kortison“), Cyclophosphamid oder Biologika (v.a. Rituximab, Belimumab, Tocilizumab).

Rheumatologische Ambulanz: 0551 3960400

Für Patient*innen mit rheumatologischen Erkrankungen bietet unsere Klinik Spezialsprechstunden in unserer rheumatologischen Ambulanz.

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