Rheumatoide Arthritis (RA)

Klinik für Nephrologie und Rheumatologie

Bei der rheumatoiden Arthritis (RA) handelt es sich um die häufigste entzündlich-rheumatische Systemerkrankung. Frauen sind ca. doppelt so häufig betroffen wie Männer. Das Manifestationsalter liegt zwischen dem 55. und 64. Lebensalter. Männer erkranken im Durchschnitt etwa 10 Jahre später als Frauen.

Symptome

Leitsymptom der RA ist eine symmetrische Polyarthritis, die initial v.a. die Finger- und Zehengrund- sowie Mittelgelenke (MCP-/ MTP- und PIP-Gelenke) betrifft und zu Schmerzen und Schwellungen der Gelenke führt. Typisch ist eine Morgensteifigkeit in den kleinen Gelenken, die über eine Stunde anhält. Im weiteren Verlauf kann sich die Erkrankung auf die größeren Gelenke (Knie-, Sprung-, Hüft-, Hand-, Ellenbogen- und Schultergelenke), die Sehnen (Tendovaginitis) und Schleimbeutel (Bursitis) ausdehnen. Die Wirbelsäule ist klassischerweise ausgespart. Eine Ausnahme bildet der Befall der Halswirbelsäule. Hier kann sich bei langjährigem Verlauf und unzureichender Krankheitskontrolle infolge der chronischen Entzündung eine Instabilität in dem Gelenk zwischen dem ersten und zweiten Halswirbel (atlantoaxiale Instabilität) entwickeln, die zu Schmerzen im Hinterkopf und neurologischen Ausfällen führen kann. Im akuten Schub leiden Patient*innen meistens an einer für chronisch-entzündliche Systemerkrankungen typischen Fatigue-Symptomatik mit vermehrter Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Leistungsinsuffizienz.

Verlauf

In einigen Fällen kann die RA auch andere Organe befallen. Die häufigste extraartikuläre Manifestation sind die sog. Rheumaknoten, die sich typischerweise an druckbelasteten Regionen (Ellenbogen- und Fingerstreckseiten), seltener an inneren Organen wie der Lunge ausbilden. Nicht selten tritt im Verlauf eine Lungenbeteiligung (RA-Pneumopathie / Lungenfibrose) hinzu. Dies tritt v. a. bei Patient*innen mit krankheits-assoziierten Antikörpern (Rheumafaktor [RF] und Antikörper gegen cyclisches citrulliniertes Peptid [ACPA] auf. 

Dank der neuen Therapieoptionen treten die früher häufig zu beobachtenden klassischen Fehlstellungen der fortgeschrittenen RA (Schwanenhals- und Knopflochdeformität, Ulnardeviation der Langfinger) heute kaum noch auf.

Therapie

Die Therapie der RA erfolgt nach einem aktivitätsadaptierten Stufenkonzept, das neben einer adäquaten Schmerzbehandlung (Analgesie) und einer bedarfsangepassten Einnahme von Glukokortikosteroiden („Kortison“) den Einsatz von immunsuppressiven Basistherapeutika aus der Gruppe der konventionellen (v. a. Methotrexat und Leflunomid), biologischen („Biologika“) und zielgerichteten DMARDs (JAK-Inhibitoren) umfasst.

Rheumatologische Ambulanz: 0551 3960400

Für Patient*innen mit rheumatologischen Erkrankungen bietet unsere Klinik Spezialsprechstunden in unserer rheumatologischen Ambulanz.

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